Mittwoch, 10. August 2016


5. und 6. Tag - Tokio

Heute, 8.8. werde ich mit einer Japanerin als Reiseführung allein losziehen. Matthias muss arbeiten und damit es mir nicht so fad wird und, da es doch etwas Sprachschwierigkeiten gibt, hat Ozak-san mir freundlicherweise Naoka Ogura als Reisebegleitung organisiert. Naoka hat 6 Jahre Deutsch studiert, war auch ein halbes Jahr in Köln und spricht fließend Deutsch. Um 12 Uhr holt sie mich ab. Wir werden mit der Bahn zum Mt. Takao fahren. Danach besuchen wir einen Onsen.

Naoka ist 32 Jahre alt und sie spricht wirklich super Deutsch. Wir brauchen eine Stunde, bis wir zum Fuße des Mt. Takao kommen. Der Mt. Takao ist nur 599 m hoch und ist der Hausberg von Tokyo. Man hat also eine tolle Sicht auf Tokyo und bei schönem Wetter auch auf den Mount Fuji. Heute ist es Gott sei dank nicht so heiß (es sind "nur" 32 Grad) und bewölkt, daher wir es schwierig mit der Sicht auf den heiligen Berg. Wir beschließen, dann mit der Kabelbahn zur Hälfte des Berges zu fahren und dann den Rest hochzulaufen.

Als wir an der Bergmitte angekommen sind schlägt Naoko ein Mittagessen in einem Soba-Restaurant vor. Soba sind Nudeln aus Buchweizen, die kalt oder warm gegessen werden. Die Idee ist ja prima aber die Wahl des Restaurants für mich dann doch etwas ungewohnt.  Ein mit Tatami Matten ausgelegter Raum, man sitzt im Schneidersitz oder auf den Knien am Boden. Nach einigen Positionswechseln klappt es dann auch mit dem Sitzen ganz gut.



Die Speisekarte gibt es nur auf japanisch, gut, dass Naoka alles lesen kann. Ich bestelle kalte Soba-Nudeln mit Gemüsetempura, also frittiertes Gemüse. Es schmeckt lecker und natürlich schlürfe ich, wie es sich gehört beim Essen.


Dann gehen wir bei über 30 Grad den Berg hoch und hoffen auf gute Aussicht. Trotz unserer Wanderung durch den Wald ist es heiß und wir schwitzen um die Wette. Auf dem Weg zum Berg kommen wir an zahlreichen "Spendentafeln" vorbei. Hier ist verewigt, wer für die Tempelanlage am Berg mit gezahlt hat.




Am Berggipfel angekommen besuchen wir erst den sehr besonderen Tempel Yakuo-in. Er ist so ungewöhnlich weil er aus einem buddhistischen wie auch einem shintuistischenTeil besteht. Der Tempel ist prächtig gebaut, wird zur Zeit teilweise renoviert.




Die Sicht auf Tokyo ist wirklich wunderschön.



Nur leider hat uns Mt. Fuji keinen Blick gegönnt. Dicht hinter einer Wolkendecke blieb die Bergspitze verborgen.





Natürlich musste ich auch süße Leckereien aus Japan probieren und Naoko lud mich zum Dessert noch in ein Lokal auf dem Berg ein. Süße rote Bohnen, Früchte und weißes Algengelee, gewöhnungsbedürftig aber lecker.


Nach dem Abstieg und der Rückfahrt gingen wir in den schon erwähnten Onsen. Ein geschlechtergetrenntes Badehaus mit verschieden heißen Pools. Man bekommt ein Handtuch zum Abtrocknen und ein kleineres zum Mitnehmen in den inneren Bereich. Alle Kleidung und Gepäck werden eingesperrt und dann beginnt man mit dem Reinigen. Zwei Dinge darf man nämlich nicht falsch machen:
1. man muss sich gründlich vorher waschen. Dazu gibt es im Dusch- und Waschbereich alle möglichen Arten von Seifen, Duschbad, Haarshampoo, Spülung .... Diese Zeremonie dauert ziemlich lang. Man fragt sich, wer so schmutzig sein kann. Es dauert gefühlt eine 1/2 Stunde bevor man zu den eigentlichen Pools kommt.... und nun 
2. das mitgebrachte kleine Tuch darf nicht in die Pools fallen und man darf es auch nicht am Beckenrand ablegen. Daher ! klein falten und auf den Kopf legen. Das sieht zwar komisch aus, funktioniert aber gut. Nun steht dem stundenlangen Liegen im kalten, warmen oder heißen Wasser nichts im Wege. Das Handtuch braucht man nur zum Schweißabwischen und evtl. Verstecken von einigen Körperteilen, sollte man das wollen. Vom Onsen gibt es keine  verständlicherweise keine Fotos.

Zum Abschluss dieses schönen Tages waren wir abends noch mit Familie Ozaki in einem wirklich wunderschönen Restaurant. Es wurde in eine Schlucht hineingebaut. Lauter kleine Häuser im Teehausstil, alle über Stege verbunden.



Jede Reservierung hat sein eigens Häuschen und seine eigene Bedienung, natürlich im Arbeitskimono. Das Essen ist typisch Japanisch und wirklich ausgezeichnet.



Das besondere an diesem Gelände ist aber, dass es dort sehr viele Glühwürmchen gibt. Eine Besonderheit ist es, spät abends dann das Licht in den Häuschen auszumachen und die vielen Tausenden Glühwürmchen außen ums Haus fliegen zu sehen. Leider waren wir jahreszeitlich schon etwas spät dran, daher konnten wir nur noch vereinzelte Exemplare durch die tolle Anlage schwirren sehen. Es war trotzdem ein wunderschöner Abend und ein tolles Erlebnis.

09. August 2016

Am Dienstag fuhren wir mit der Metro nach Asakusa - ein eher touristisches Viertel - und gingen dort durch die Straßen. Es gibt hier so etwas wie eine Einkaufspassage - Nakamise - mit vielen kleinen Läden - aber eben eher touristisch und somit mit entsprechend vielen Besuchern und auch richtigen Touristenläden.  Hier in Asakusa gibt es aber noch viele kleine alte Läden die zum Bummeln einladen, .... wenn es nicht so heiß wäre. Hier gibt es noch viele Läden in denen man sich einen Kimono nähen lassen kann oder eben auch Haushaltswaren aus dem japanischen Leben. Aber es gab auch alle möglichen Lebensmittel von süßen Leckereien bis hin zum Fisch.


Dann ging es weiter zu dem großen Senso-Ji Temple. Hier waren dann schon noch mehr Menschen als in den bisherigen Tempeln. Aber auch dieser ist wieder komplett aus Holz gebaut und wunderschön verziert.



Um wieder näher zum Stadtzentrum von Tokio zu kommen haben wir dieses Mal einen "Wasserbus" genommen und sind 45 min auf dem Sumida Fluss Richtung "Rainbow Bridge" im Hafen von Tokio gefahren. Wir dachten der Wind kühlt etwas aber dem war nur sehr bedingt so. Gestartet sind wir in Asakusa an der Asahi Brauerei, unweit vom neuen 634 m hohen Tokyo Sky Tree. Das Gebäude der Asahi Brauerei hat schon ein besonderes Symbol

Auf dem Boot ging es dann unter unzähligen Brücken durch bis wir dann am Hinode Pier im Hafen von Tokio vor der Rainbow Bridge angekommen waren.



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